Ideen für 2023

Philosophisch -literarischer Lesekreis am Samstag, den 18. Februar um 19 Uhr in Gießen Walltorstr. 3 (Ecke Walltor-/Dammstraße)

Liebe ‚Lese-Kreisler‘ und Lesekreis-Interessierte!

Nun, es ging im Januar nicht gleich – und nicht schlag für schlag weiter. Ja, es ist wahr. Es brauchte von meiner Seite erst einmal ein wenig Winterpause nach dem Jahreswechsel. Ich habe das genossen – und Ihr hoffentlich auch. – Genießen wir den Winter noch. Ich habe übrigens etwas vorbereitet.

Nun, meine Ideen für 2023 sind:

1) Zunächst einmal – in der nächsten Sitzung ein sprach-philosophisches Thema – gleichsam als Unterlage für unsere Beschäftigung mit der Literatur:

Franz Rosenbergs Hauptwerk heißt: „Der Stern der Erlösung“. Es handelt sich um ein visionäres Werk, Als Wanderer zwischen den Welten – jüdischer Abkunft und mit seinem Engagement für eine zeitgemäße Religiosität – mit guten Einblicken in die Abendländisch -christliche Philosophie und Religion wurde er zu einem wichtigen Ideengeber für die „dialogische Philosophie“.

< Diese ist besonders durch Martin Buber bekannt geworden – und beide haben zusammen die Buber Rosenzweig – Bibel übersetzt ; eben ein Altes Testament, aus dem der eigentliche und ursprüngliche Geist und die Sprache und Weisheit des Judentums hervorscheint. >

Es wir da aufgezeigt, daß nicht bloß der christliche Weg zum Ziel führt, die „Schrift“ und letzter Konsequenz das ‚reine Denken‘

< … eben gemäß des kritischen Mottos: die Weissen denken zu viel > –

sondern auch das ‚Gefühl‘ und eine andere , eine erzählende – eben mündliche Sprache.

In allgemeinverständlicher Sprache hat er dazu eine Art Einführung bzw. Epilog geschrieben: „das neue Denken“ von 1925 – und pointierter noch dann eine Kritik der herkömmlichen Philosophie und speziell des deutschen Idealismus: „Vom gesunden und kranken Menschenverstand“. (Das Büchlein ist erst posthum in den 60er Jahren erschienen.) – Wir werden also Zitate aus dem Original – Werk – sowie den begleitenden Texten lesen – und diskutieren.

< Franz Rosenzweig lebte von 1886 – 1929. Ironie und Tragik seines Schicksals: er stirbt früh an einer rätselhaften ganz-körperlichen Lähmung. In seinem Büchlein attestiert er dem abendländischen ‚Patienten‘ – eben der Philosophie des deutschen Idealismus – etwas ganz ähnliches! >

Wir werden sehen , ob das in einer Sitzung zu machen ist – oder ob wir mehr Zeit dafür aufwenden wollen.

2) Sodann können im ersten Halbjahr 2023 neben der beeindruckenden Lebensgeschichte der Dichterin Else Lasker – Schüler – weitere Schriftstellerinnen zu Wort kommen lassen (etwa unter zu Hilfenahme der Gedichte Sammlung von Reich-Ranitzky: „Frauen dichten anders.“ (ev. auch einer Reihe von Büchern des Marix-Verlages – für jeweils eine Dichterin.) – Schließlich müssen, können wir sagen: nach der Vorreiterschaft der Else Lasker- Schüler war es mehr Frauen vergönnt Dichter zu werden. (Aber auch schon in Romantik gab vereinzelte Versuche einer Dichterinnen-Karriere . – wie wir bereits wissen: Die Geschichte der Günderode endete jedenfalls tragisch. (Ansonsten gibt da es auch Parallelen mit Else L.-S., etwa eine gewisse Männerrolle – bzw. Androgynie beispielsweise. )

3) Sodann könnte in der Zeiten Jahreshälfte daran gedacht werden die Lyrikreihe gesteigert fortzusetzen – mit Dichtern der zweiten Hälfte des 20. Jdts. – bis heute. (eben gleichberechtigt – selbstverständlich wieder beiderlei Geschlechte).

In einer der nächsten Rundmails will ich noch ein wenig Erläuterung geben – zur dialogischen Philosophie.

Ansonsten: Wie immer wird gemeinsam gelesen und über die mitgebrachten Zitate bzw. Textstellen geredet.

Herzlichen Gruß! und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2023 wünsche ich uns! Roberto B.

Bennung@t-online.de

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